Sample' das Saarland – Fragen und Antworten
Mikrobielle Schätze - heißt das, ich kann reich werden?
Kurze Antwort: Nein. Die Wissenschaftler am HIPS allerdings auch nicht! Es ist sehr viel Forschungsarbeit nötig, um von einem neuen Bakterium zu einem möglicherweise anwendbaren Medikament zu gelangen. Dieser Weg dauert viele Jahre und es ist unmöglich, zum Zeitpunkt der Probennahme bereits etwas über die Erfolgsaussichten zu sagen. Die Einsendung von Bodenproben trägt aber dazu bei, die Chancen zu erhöhen, dass eines Tages vielleicht tatsächlich ein interessanter Wirkstoff gefunden wird, der aus einem Bodenbakterium stammt das im Saarland zu Hause ist :)
Was habe ich davon, eine Bodenprobe zu senden?
Vor allem das gute Gefühl, einen wichtigen Beitrag zur wissenschaftlichen Grundlagenforschung geleistet zu haben. Die mikrobielle Biodiversität des Saarlandes ist ein Thema, das nur mit Hilfe von Bodenproben aus möglichst vielen verschiedenen natürlichen Umgebungen erforscht werden kann. Außerdem verlosen wir unter allen Einsendern mehrere Überraschungspreise und belohnen die spannendste Bodenprobe mit einem besonderen Geschenk...
Erfahre ich, ob in meiner Probe etwas gefunden wurde?
Ja! Jeder Probensammler der sich mit email-Adresse angemeldet hat bekommt einen kurzen Bericht zugesendet, wenn wir ein typisches Bodenbakterium in der Probe identifizieren konnten. Die Bodenproben durchlaufen danach allerdings weitere teils sehr langwierige Tests und Analysen, und wir bitten um Verständnis, dass wir nicht über jedes Ergebnis das wir unter Umständen erst Jahre später erzielen im Detail informieren können. Besonders interessante Funde werden wir von Zeit zu Zeit auf dieser Webseite präsentieren.
Kann ich auch Bodenproben von "irgendwo anders" schicken?
Ja. Das Ziel der Aktion Sample' das Saarland ist es zwar in erster Linie, Bodenproben von möglichst vielen Stellen überall im Saarland zu sammeln. Aber die HIPS Wissenschaftler analysieren auch gerne Proben von anderen interessanten Orten. Wir können allerdings im Rahmen dieser Aktion leider nur Bodenproben aus Deutschland bearbeiten. Es gibt internationale Abkommen wie z.B. das Nagoya Protokoll, die es für uns derzeit zu kompliziert machen, ohne spezielle Vereinbarungen Proben von Orten aus aller Welt zu erforschen (d.h. ohne dass vorab ein umfangreiches juristisches Vertragswerk mit dem jeweiligen Land ausgehandelt wurde).
Was ist das Probensammel-Kit und wie bekomme ich es?
Das Set für das entnehmen von Bodenproben kann man sich nachmittags unter der Woche ► beim HIPS auf dem Campus der Universität des Saarlandes, Gebäude E8.1, im Sekretariat im 3. Stock abholen. Auch einige Apotheken im Saarland verteilen die Sets. Wir senden es auch per Post zu (bitte Formular auf dieser Webseite ausfüllen). Vereine und Schulen können uns kontaktieren, um Sets zu erhalten. Im Probensammel-Kit enthalten sind Labormaterialien, um eine saubere Probenentnahme und einen sicheren Transport der Bodenprobe zu unterstützen. Außerdem liegt ein bereits frankierter Umschlag bei sowie die Kurzanleitung und die Probenkennung, die uns hilft das eingesendete Material in der HIPS Datenbank zu registrieren und den Ort zuzuordnen.
Kann ich auch ohne das Sample-Kit Bodenproben einsenden?
Notfalls ja, aber die Arbeit der Mikrobiologen wird dadurch schwieriger. Wenn man gerade an einem außerordentlich spannenden Ort ist und kein Probensammel-Kit dabei hat, könnte man Probenmaterial in ein sauberes Plastiktütchen füllen und uns senden. Bitte die Probe dabei aber möglichst nicht mit den Fingern berühren ("kontaminieren"), Tütchen dicht verschließen und unbedingt vor dem versenden per ✉ email Bescheid sagen, damit wir die Probensendung zuordnen können.
Was passiert am HIPS mit den Bodenproben?
Die Bodenproben durchlaufen eine aufwändige Analysen-Prozedur, durchgeführt von unseren Mikrobiologie-Experten. Zunächst einmal müssen allerlei andere Kleinstlebewesen wie Milben, Pilze, Amöben und viele gewöhnliche Bakterienarten entfernt werden, um danach der Probe die besonders interessanten Bodenbakterien zu "entlocken". Dann ist es Aufgabe der Mikrobiologen, neue Bakterienarten zu identifizieren. Chemiker und Pharmazeuten untersuchen danach, ob diese Bakterien interessante Wirkstoffe produzieren können.
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